Ein Girokonto trotz Schufa Eintrag? Nicht möglich? Falsch, ein Girokonto ohne Schufa bzw. ohne Schufaauskunft ist sehr wohl möglich. Und sogar ein Muss. Denn ohne Konto können Sie weder Miete noch Versicherungen noch viele andere Kosten begleichen. Weil heute eben viele Zahlungen bargeldlos über Girokonten laufen. Von Lohn bzw. Gehalt ganz zu schweigen. Mit einem Schufaeintrag oder einem schlechten Scoring könnte Sie so manche Bank aber kündigen. Was also tun? Sie meinen, andere Banken geben Ihnen ebenfalls kein Girokonto trotz Schufa? Falsch, sie müssen. Ob die Banken wollen oder nicht. Das spielt keine Rolle. Zumal es durchaus Banken gibt, die Ihnen ein Girokonto ohne Schufa eröffnen. Oder trotz Schufa.
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Platz | Girokonto Testsieger | Einrichtung | Leistungen | Note | Antrag |
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Tatsächlich ist ein Girokonto trotz Schufaeintrag möglich. Nur eben zu anderen Konditionen. Zum Beispiel ist ein normales Girokonto in der Regel mit einem Dispositionskredit gepaart. Dieser ermöglicht Ihnen einen gewissen Rahmen zum Überziehen des Kontos. Wenn auch zu horrenden Zinsen. Dieses Risiko scheuen Banken bei einem Schufaeintrag jedenfalls. Schließlich möchte die Bank das geliehene Geld zurück. Irgendwann jedenfalls.
Doch warum könnten Banken Ihnen ein Girokonto überhaupt verwehren? Die Gründe sind durchaus vielfältig und müssen nicht immer mit einer negativen Schufa zu tun haben. In der Regel geht es aber immer um Ihre Bonität. Also wie liquide Sie sind. Oder eben nicht sind. Gründe für das Verwehren eines Giros gibt es daher viele.
Insolvenz & Co: Gründe für eine schlechte Schufa
Und zwar haben Sie vielleicht:
- Einträge bei der Schufa oder anderen Auskunfteien,
- eine schlechte Bonität (Versandhandel, Telefon etc.),
- Dispokredite nicht zurückgezahlt,
- Abrechnungen von Kreditkarten nicht gezahlt,
- Raten für Kredite nicht fristgerecht bzw. gar nicht gezahlt,
- zu viele Finanzierungen,
- interne Sperrungsvermerke,
- oder eine Kontopfändung.
Ebenfalls schlecht: Sie stecken in einer Privatinsolvenz. Im Fazit jedenfalls ist Ihre Bonität zumindest aktuell eher etwas fragwürdig. Deswegen sind Sie aber kein schlechter Mensch. Nur eben überschuldet. Denn vielen wachsen finanzielle Verpflichtungen aus einem ganz plausiblen Grund über den Kopf: Kündigung. Plötzlich ist der Job weg, damit das regelmäßige Einkommen. Aus Arbeitslosengeld wird schnell Hartz IV. Kredite sowie Finanzierungen von Auto und Co. sind nicht mehr zu stemmen. Trotzdem: Stecken Sie jetzt nicht den Kopf in den Sand. Handeln Sie und zwar so schnell wie möglich.
Schon ein nicht ausgeglichener Dispo stößt einer Bank sauer auf. Gleiches gilt für eine Kontopfändung. Oder eben eine Privatinsolvenz. Ob diese selbstverschuldet ist oder nicht, interessiert die Bank zumindest auf den ersten Blick nicht. Dafür (und allein) ein nun höheres Risiko, was Ihre Person angeht. Dennoch gibt es eine Lösung. Selbst wenn Sie derzeit ohne eigenes Girokonto sind.
Es geht: Girokonto trotz negativer Schufa
Nämlich ein Girokonto ohne Schufa. Wie das? Ganz einfach: Das Girokonto ohne Schufa ist ohne Dispo und somit ohne Überziehungsrahmen. Also ein reines Guthabenkonto. Mittlerweile ist ein solches Konto als Basiskonto oder Jedermannkonto bzw. bei den Sparkassen auch als Bürgerkonto bekannt. Und zudem per Gesetz in der EU Pflicht. Um nämlich Menschen gerade in finanzieller Not einen „diskriminierungsfreien Kontozugang“ zu gewähren. Natürlich gibt es bei solchen Girokonten Einschränkungen. Doch mit diesen können Sie durchaus leben. Einige wenige Banken bieten sogar ein reguläres Girokonto trotz negativer Schufa. Oder vielmehr ein Girokonto ohne Abfrage der Schufa. Zugegeben sind solche „schufafreien Girokonten“ eher die berühmte Ausnahme. Doch es gibt sie, wie Ihnen unsere Tabelle oben beweist.
Schufa-FAQs: Was ist eigentlich diese Schufa?
Schufa steht übrigens für „Schutzgemeinschaft für Allgemeine Kreditsicherung“. Diese Schutzgemeinschaft geht auf die frühere BEWAG (Berliner Städtische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft) zurück. Diese verkaufte in den 1920ern ihren Kunden neben Strom gleich die passenden Elektrogeräte. Eine Finanzierung war den Kunden per Ratenzahlung über die Stromrechnung möglich. Ein E-Gerät auf Raten erhielt aber nur, wer brav und regelmäßig seine Stromrechnung zahlte. So oder so war mit der Idee das erste System zur Beurteilung der Zahlungsmoral von Kunden bzw. Verbrauchern geboren.
Welche Daten werden von der Schufa gesammelt?
Anhand der Erfahrung mit dem BEWAG-System wurde 1927 die Schutzgemeinschaft für Absatzfinanzierung in Berlin gegründet. Der Berliner Idee folgten schon bald weitere Schufa-Gesellschaften, die jedoch allesamt nur regional agierten. 1952 wurden diese regionalen Schufa-Gesellschaften zur Bundes-Schufa e.V. zusammengefasst. Diese wieder 2000 in die Schufa Holding AG gewandelt. Besitzer der Wirtschaftsauskunftei sind vor allem Banken sowie Kreditinstitute.
Girokonto ohne Schufa: Was weiß die Auskunftei?
Doch wie funktioniert die Schufa nun? Das ist gar nicht mal schwer. Banken ebenso wie andere Unternehmen (Versandhandel etc.) senden der Schufa Daten über ihre Kunden. Anhand dieser wird wieder ein Schuldnerverzeichnis erstellt. Gespeichert sind von Schuldnern typische Daten zur Person wie
- Name,
- Geburtsdatum,
- Geschlecht,
- Anschrift und auch
- frühere Adressen.
Sowie Art und Zahlungsbedingungen des Geschäfts:
- Kreditfinanzierung bzw. Leasing,
- Kontoeröffnung,
- Kreditkarten,
- Laufzeitverträge.
Außerdem das Zahlungsverhalten des Kunden. Also
- unpünktlich bezahlte Forderungen,
- per Gericht eingeklagte und titulierte Forderungen,
- missbräuchlich genutzte Konten und Kreditkarten.
Selbst Informationen aus öffentlichen Verzeichnissen und amtlichen Bekanntmachungen speichert die Schufa. Und zwar:
- eidesstattliche Versicherungen (Schuldnerverzeichnis),
- Haftbefehle zur Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung,
- Privatinsolvenzen (Beantragung und Eröffnung),
- Verbraucherinsolvenzverfahren (Abweisung und Einstellung).
Checkliste für ein Girokonto ohne Schufa
Wenn Ihr Giro wegen einer negativen Schufa gekündigt ist, handeln Sie sofort. Folgen Sie diesem 5-Punkte-Plan:
- Schufa-Selbstauskunft
Als ersten Schritt beantragen Sie eine Schufa-Selbstauskunft. So erfahren Sie, ob und vor allem warum Sie einen Schufa-Eintrag erhalten haben. Möchten Sie lediglich Ihr Schufa-Scoring (Wertung) wissen, ist die Schufa-Selbstauskunft ebenfalls der richtige Weg. - Persönliches Gespräch
Wissen Sie nun Näheres, wenden Sie sich an Ihre Bank. Möglicherweise können Sie in einem persönlichen Gespräch Ihre Lage sachlich erklären und die Bank von einer Rücknahme der Kontokündigung überzeugen. Das ist gar nicht mal unwahrscheinlich. Denn vieles wird heute direkt von Computern „geklärt“. Daher haben Sie gerade als langjähriger Kunde gute Chancen, dass ein (menschlicher) Bankangestellter die Kontokündigung zurücknimmt. - Wechsel des Girokontos
Außerdem können Sie Ihre Bank um einen Wechsel des Giros bitten. Also in einen anderen Tarif auf andere Konditionen. Beantragen Sie ein Guthabenkonto oder bei arger finanzieller Not ein Pfändungsschutzkonto. - Wechsel der Bank
Sollte das Gespräch nicht fruchten, gehen Sie zu einer anderen Bank. Auswahl finden Sie schließlich genug. Zumal die Banken die Bonität Ihrer Kunden nach jeweils ganz eigenen Kriterien berechnen. Letzten Endes haben Sie EU-weit das Recht auf ein Konto. Nämlich auf das sogenannte Jedermannkonto oder eben Basiskonto auf Guthabenbasis. Ohne Dispo. - Strohmann als Ausweg
Erhalten Sie trotzdem kein Girokonto ohne Schufa, nutzt nur noch ein Strohmann. Quasi als letzter, aber wirklich letzter Ausweg. Dieser Strohmann sollte natürlich eine echte Vertrauensperson sein. Jedenfalls eröffnet diese Person für Sie ein Konto trotz Schufa auf Guthabenbasis. Außerdem erteilt Ihnen die Person Kontovollmacht samt einer zweiten Girokarte und gut ist. Wegen der Gesetzeslage und dem Jedermannkonto sollte dieser Ausweg heute aber eigentlich nicht mehr nötig sein.
Girokonto trotz Schufaeintrag: Wichtige Fragen
Wichtig: Sollten Sie tatsächlich wegen irgendwelcher Verfehlungen in der Schufa erscheinen, können Sie nach Begleichung der Schulden diesen Eintrag wieder löschen lassen. Forderungen werden drei Jahre nach ihrer Begleichung aus der Auskunftei gestrichen. Nicht titulierte Forderungen unter 2.000 Euro sogar umgehend. Wenn sie nämlich innerhalb von sechs Wochen die offene Rechnung bezahlen. Bei Minderjährigen wird der Schufa-Eintrag direkt nach Begleichung gelöscht. Einträge wegen Giro- bzw. Kreditkarten werden nach einer Kontokündigung gelöscht.
Ein paar Fragen speziell zum Girokonto trotz Schufa sind aber noch offen. Hier die Antworten zum Girokonto trotz Schufaeintrag.
Bekomme ich beim Girokonto ohne Schufa einen Dispo?
In der Regel nicht. Doch wie so oft bestätigen einige (wenige) Ausnahmen die Regel. Trotzdem sollten Sie bei finanziellen Problemen allein auf ein Guthabenkonto setzen. So vermeiden Sie neue Schulden. Einmal im Dispo „drin“, ist es meist recht schwer, aus diesem herauszukommen. Besser ist ein Kleinkredit mit günstigeren Zinsen.
Tipp: Wenn Sie öfters in den Dispo rutschen, lohnt der Wechsel auf ein Girokonto mit wenig Dispozins. Je nach Bank sparen Sie hier mehrere Prozent. Während Sie zum Beispiel bei comdirect oder ING-DiBa unter sieben Prozent zahlen, verlangt die norisbank fast elf Prozent. Dabei ist die norisbank noch nicht mal die teuerste Bank in punkto Dispo.
Kann ich ein Girokonto trotz Schufa online eröffnen?
Ja. Gerade bei einer Direktbank haben Sie kaum eine andere Chance zur Kontoeröffnung. Füllen Sie einfach das Onlineformular zur Kontoeröffnung aus, bestätigen Sie Ihre Identität per PostIdent und fertig. Einige Banken erwarten jedoch insbesondere bei der Eröffnung eines Guthabenkontos Ihr persönliches Erscheinen in einer Filiale.
Girokonto trotz negativer Schufa: EC-Karte inklusive?
Bekomme ich beim Girokonto trotz Schufa eine EC-Karte?
Ja. Ohne EC- bzw. Girokarte wäre die Nutzung des Bankautomaten nicht möglich. Auch für Überweisungen am Automaten, zur Abhebung von Bargeld oder zum bargeldlosen Bezahlen ist die Girokarte ein Muss. Vor allem bei Direktbanken.
Ist ein Girokonto trotz Schufaeintrag teurer?
Möglich. Aber nicht gewiss. Banken gehen jedenfalls ohne Schufa-Abfrage mehr Risiko ein. Somit haben Banken keine Info, wie liquide Sie als Kunde sind. Daher ist auch der Dispo verwehrt. Zumindest in der Regel. Das Basiskonto als letzte Chance ist übrigens generell gebührenpflichtig. Weil ein solches Konto (fast) jedem Antragsteller gewährt werden muss. Versuchen Sie jedoch zuerst, ein reguläres Girokonto zu erhalten.