Festgeld gilt bei deutschen Sparern als eine der beliebtesten Anlageformen. Kein Wunder, winken doch relativ hohe Zinsen – gerade in Zeiten der Nullzinspolitik. Unser Festgeld Vergleich verrät Ihnen mit nur einem Klick das für Sie beste Festgeldkonto. Ganz nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen, sprich: Anlagebetrag, Laufzeit sowie Sicherung.
Hier erhalten Sie noch Zinsen: Was ist Festgeld?
Festgeld – im Jargon auch Termingeld – ist eine Geldanlage, bei welcher Sie Ihr Geld auf eine bestimmte Zeit anlegen. In dieser Zeit ist Ihre Anlage quasi unantastbar (eben „fest“), dafür gewähren Ihnen die Banken einen höheren Zins. Eine Kündigung ist – wenn überhaupt – nur unter Kosten und Zinsverlusten möglich. Entsprechend sollten Sie diese Anlage nur nutzen, wenn Sie das Geld „über haben“. Möchten Sie hingegen flexibel bleiben, setzen Sie besser auf Tagesgeld.
Das Wichtigste im Überblick
- Festgeld bietet Ihnen selbst in der aktuellen Nullzinsphase einen attraktiven Zins.
- Die Anlage unterliegt in Europa der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro.
- Vertrauen Sie daher auf eine Bank in Deutschland oder in der EU.
- Das Geld ist in der Zeit fest angelegt, somit haben Sie keinen Zugriff.
- Je länger Sie Ihr Geld anlegen, desto höher ist in der Regel der Festgeldzins.
Die wichtigsten Fragen zur Festgeldanlage
- Definition Festgeld: Was ist das?
- Gewähr: Wie sicher ist Festgeld?
- Festgeldkonto: Wie Festgeld anlegen?
- Laufzeit: Wie viel Festgeldzinsen?
- Strategie I: Die Zinstreppe
- Strategie II: Fest- & Tagesgeld
- Kündigung: Nur in wirklicher Not
1. Definition Festgeld: Was ist das?
Was ist Festgeld? Wie funktioniert Festgeld? Wie lange müssen Sie Ihr Geld anlegen? Wann wird Festgeld ausgezahlt? All diese Fragen gilt es vor der Festgeldanlage zu klären.
Fangen wir mit der wichtigsten an: Wie „funktioniert“ Festgeld? Die Antwort ist einfach: Sie geben Ihr Geld auf eine gewisse Zeit einer Bank, die dieses dafür fest verzinst. Weil die Bank Ihr Versprechen hat, das Geld für eine feste Zeitspanne nutzen zu können. Den Zeitraum bestimmen natürlich Sie. Sie haben die Wahl zwischen einem bis 120 Monate (zehn Jahre). Hierbei gilt als Faustregel: Je länger der Zeitraum, desto höher der Zins. Dennoch ist nicht ratsam, extrem lange Laufzeiten zu wählen.
Weil der Zins bei einer Festgeldanlage an den jeweils aktuellen Zins der Zentralbanken gekoppelt und zudem fest, also nicht variabel, ist. Entsprechend profitieren Sie nicht von steigenden Zinsen. Stattdessen erwirtschaften Sie weniger Zins als möglich wäre. In Niedrigzinsphasen empfehlen sich daher eher kurze Laufzeiten von maximal 36 Monaten. Zumal die Banken längere Laufzeiten – sprich: über vier Jahre – nur selten mit höheren Zinsen honorieren.
2. Einlagensicherung: Wie sicher ist Festgeld?
In Deutschland bzw. der EU unterliegt die Festgeldanlage der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro. Heißt: Bis zu dieser Summe ist Ihr Geld sicher. Führen Sie ihr Festgeldkonto als Gemeinschaftskonto, erhöht sich die Einlagensicherung sogar auf 200.000 Euro.
Vorsicht gilt bei einer Anlage außerhalb der EU. Speziell bei kleinen und unbekannten Banken, selbst wenn diese die besten Festgeldzinsen versprechen. Im Zweifel sollte Sicherheit immer vor Rendite stehen. Denn eine Bank in Asien oder Amerika unterliegt nicht der hiesigen Einlagensicherung.
Wobei es zugegeben fraglich ist, ob die Einlagensicherung wirklich in allen (EU)Ländern funktioniert. Tatsächlich ist das nicht vorhersehbar, besonders in einer Bankenkrise. Selbst in Deutschland könnte es bei einer solchen Probleme geben, obwohl unsere Sicherungssysteme zu den besten in Europa zählen. Dennoch: Rutschen gleich mehrere Banken in die Pleite, müsste der jeweilige Staat für die Einlagensicherung aufkommen – wenn dieser will bzw. kann. Im schlimmsten Fall können Sie noch auf die europäische Staatengemeinschaft hoffen. Hoffen, nicht bauen.
3. Festgeldkonto eröffnen: So geht’s…
Um Ihr Geld als Festgeld anzulegen, müssen Sie ein Festgeldkonto eröffnen. Ein solches muss nicht einmal Geld kosten. Vor allem Direktbanken bieten Festgeldkonten mit kostenloser Kontoführung an. Die Kontoeröffnung ist ähnlich einem Girokonto recht einfach und selbst ohne persönlichen Kontakt möglich. Ihre Legitimation erfolgt in diesem Fall per
- PostIdent in einer Postfiliale
- VideoIdent über das Internet
Bei einer Filialbank können Sie ein Festgeldkonto natürlich auch persönlich eröffnen. Wichtig: Bei der Eröffnung des Festgeldkontos kommen einige Fragen auf.
- Einzel- oder Gemeinschaftskonto
Ein Einzelkonto gehört Ihnen allein, bei einem Gemeinschaftskonto haben hingegen auch andere – meist Partner, Ehefrau bzw. Ehemann – Zugriff. Möchten Sie also zusammen mit Ihrem Partner das Festgeldkonto nutzen, sollten Sie auf ein Gemeinschaftskonto achten. Allerdings handhabt das die Bank unterschiedlich, nicht jedes Festgeldkonto ist als Gemeinschaftskonto zu haben. - Steuern
Legen Sie Ihr Geld bei einer deutschen Bank bzw. Niederlassung an, kümmert sich diese automatisch um das Thema Steuern. Möchten Sie diese (teilweise) sparen, reichen Sie einen Freistellungsauftrag ein. Legen Sie Ihr Festgeldkonto dagegen im Ausland an, müssen Sie die Zinserträge in ihrer Steuererklärung nennen. - Prolongation
Unter diesem sperrigen Begriff versteht die Bank die automatische Verlängerung der Festgeldanlage über die gleiche Laufzeit – zu aktuellen Zinsen. Möchten Sie das nicht, müssen Sie diesen Punkt verneinen. Je nach Bank entweder direkt bei Antrag oder per Online-Banking. Manche Banken verlangen zum Ende der Laufzeit gar eine Kündigung der Festgeldanlage. - Fatca und PEP
Manche Banken fragen außerdem, ob Sie in den USA Steuern unterliegen. Bei einem „Ja“ lehnen Sie manche Banken ab. Der Grund ist das US-Steuergesetz Fatca (Foreign Account Tax Compliance Acta), welches Steuerflucht verhindern soll. Entsprechend müssen deutsche Banken Kundendaten an US-Behörden weiterleiten. Ein weiterer Ablehnungsgrund: Sie sind eine politisch exponierte Person (PEP). Als solche sind Sie laut Bundesfinanzaufsicht (Bafin) eher bestechlich.
4. Laufzeit: Wie viel Festgeldzinsen?
Die Frage ist nicht pauschal zu beantworten, da Festgeldzinsen wie erwähnt an den Leitzins gebunden sind und sich außerdem nach der Laufzeit richten. Doch selbst in mageren Zeiten wirft eine Festgeldanlage – je nach Bank – deutlich mehr ab als Sparbuch oder Tagesgeld. Die besten Angeboten finden Sie in der Regel bei Direktbanken. Sowie oft bei vollkommen unbekannten Banken, die im Ausland sitzen. Hier gilt Vorsicht, Stichwort Einlagensicherung.
5. Strategie I: Die Zinstreppe
Die Krux einer Festgeldanlage ist die feste Laufzeit, in welcher Sie nicht oder wenn, nur unter Verlust über Ihr Kapital verfügen können. Dennoch gibt es einen „Trick“, wie Sie selbst mit Festgeld flexibel bleiben. Die „Zinstreppe“.
Beispiel: Sie haben 30.000 Euro, die Sie in Festgeld angelegen möchten. Teilen Sie diese Summe in drei gleiche Teile á 10.000 Euro. Legen Sie diese drei Summen nun gestaffelt auf zwölf, 24 und 36 Monate an. So erhalten Sie in jedem der drei folgenden Jahre eine Festgeldanlage samt Zins ausgezahlt. Diese legen Sie nun auf drei weitere Jahre an. So erhalten Sie in den Folgejahren jeweils eine Auszahlung pro Jahr und bleiben entsprechend flexibel. Vorteile:
- Sie profitieren von eventuell steigenden Zinsen.
- Sie haben jedes Jahr Geld für eine größere Anschaffung zur Verfügung.
6. Strategie II: Fest- & Tagesgeld
Eine zweite Strategie zur Festgeldanlage ist die Kombi aus Fest- und Tagesgeld. Teilen Sie hierzu Ihr Kapital in zwei gleiche Teile und legen diese auf jeweils drei Jahre oder länger an. Vorteil: An das Tagesgeld kommen Sie jederzeit heran. Zwar erhalten Sie bei Tagesgeld weniger Zins, im Fazit ist der Ertrag aber ähnlich wie bei der Zinstreppe.
Welche Strategie tatsächlich mehr Erfolg verspricht, gibt die Zinslage vor. Bei steigenden Zinsen wirft der 3-Jahres-Plan bzw. die Zinstreppe mehr Rendite ab. Weil Sie hier Jahr für Jahr eine frei werdende Tranche zu besseren (= höheren) Festgeldzinsen neu anlegen können. Fallen die Zinsen, macht die Kombistrategie aus Tages- sowie Festgeld mehr Sinn. Wobei Sie in dem Fall auch noch über mehr Kapital frei verfügen können.
7. Kündigung: Nur in wirklicher Not
Bevor Sie sich für eine Festgeldanlage entscheiden, sollten Sie sich jedoch eine Frage stellen: Können Sie für die Laufzeit auf das Kapital verzichten? Oder müssen Sie in nächster Zeit Schulden tilgen?
Experten raten nicht umsonst, immer zuerst Schulden zu begleichen statt das Geld anzulegen. Warum? Weil die Zinsen für Kredite gleich welcher Art meist deutlich höher sind als die Zinsen, die Sie mit einer Festgeldanlage erwirtschaften. Entsprechend gilt: Das Abzahlen von Schulden geht vor. Schauen Sie also, ob in nächster Zeit eine Restschuld (Stichwort Autokredit) ansteht oder bei einem Kredit eine Sondertilgung möglich ist. So sparen Sie auf lange Sicht mehr Geld als Sie mit Festgeld verdienen können.
Wobei es passieren kann, dass Sie Geld anlegen und plötzlich doch Geld brauchen. Was nun? Die Regel sieht keine vorzeitige Kündigung eines Festgeldkontos vor. Weil die Festgeldanlage auf Vertrauen basiert. Sie leihen der Bank auf bestimmte Zeit Ihr Geld, dass diese dafür gut verzinst. Die Bank vertraut wieder darauf, dass sie über die vereinbarte Laufzeit mit dem Geld „arbeiten“ kann. Kann Sie das nicht – weil Sie plötzlich Ihr Geld wiederhaben möchten -, entstehen der Bank Kosten sowie eventuell Verluste.
Einen Ausweg bzw. eine vorzeitige Kündigung von Festgeld ist dennoch möglich. Wenn Sie nämlich in eine Notlage geraten. Das schreibt der deutsche Gesetzgeber vor. BGB § 314 (Abs. 1) erlaubt Ihnen, einen Vertrag
„aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist“
aufzuheben. Dieser „wichtige Grund“ liegt wiederum vor,
„wenn dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann.“
Festgeldkonto vorzeitig kündigen: Gründe
Was heißt das in der Praxis? Gründe könnten zum Beispiel diese sein:
- Tod des Kontoinhabers
- Verlust der Arbeit
- Abrutschen in Hartz IV
- drohende Insolvenz
Der letzte Punkt meint übrigens nicht nur Ihre (mögliche) Insolvenz, sondern ebenso eine (mögliche) Insolvenz der Bank. Sind die Gründe weniger wichtig, muss die Bank Ihre Kündigung jedenfalls nicht annehmen. Sie können lediglich auf die Kulanz der Bank hoffen. Zumal selbst die wichtigen Gründe eines nicht ausschließen: Schadenersatz. Denn BGB § 134 sagt in Abs. 4 auch:
„Die Berechtigung, Schadensersatz zu verlangen, wird durch die Kündigung nicht ausgeschlossen.“
Somit darf die Bank Ihnen Kosten und Zinsverluste in Rechnung stellen. Das macht diese auch. Und zwar nicht zu knapp. In der Regel streichen die Banken den gesamten Zins. Bereits ausgezahlte Zinsen verrechnen die Banken mit Stornokosten sowie Gebühren. Die Krux: Die Höhe dieser Gebühren schreibt der Gesetzgeber nicht vor. Daher kann Ihre Rendite sogar negativ ausfallen. Sie machen also Verlust statt Gewinn.
Manche Banken bieten Ihnen jedoch sehr wohl Kündigungsoptionen. Zwar müssen Sie in dem Fall Zinsabschläge hinnehmen, sind dafür jedoch flexibler und für Notfälle gewappnet. Die Kündigung einer Festgeldanlage ist in der Regel übrigens schriftlich nötig. Bei manchen Banken – speziell mit Kündigungsoptionen – ist die Kündigung auch per Online-Banking möglich.